16 November 2017

Ralph Waldo Emerson zu Geheimnissen

Der Herbst ist eine Jahreszeit voller Geheimnisse. Auch wenn die Wissenschaft ausgekundschaftet hat, warum und wie sich die Blätter verfärben, es wohnt doch allem ein Zauber inne. Im Herbst gedenkt man besonders der Toten, schmückt ihre Gräber und entzündet "ewige Lichter" für sie. Und jedem fällt vermutlich etwas ein, was man die Verstorbenen noch hätte fragen wollen. So aber, nahmen sie so manches Geheimnis mit ins Grab.

Die dritte Jahreszeit ist auch die Zeit der Hexen und Geister. Zu Allerheiligen feiert man mit altem Brauchtum, das nicht erst mit Halloween-Partys und ausgehölten Kürbissen bekannt ist. In keltischer und vorkeltischer Kultur wähnte man zum Samhainfest (1. November) die Grenze zur Anderswelt als besonders durchlässig. Die Herbststürme galten als Jagd wilder Gottheiten mit ihrem Gefolge durch den Himmel.

Vielleicht ist die Erinnerung an alte Bräuche, mit Festen, bestimmten Speisen, Laternen und allerlei Geschichten, eine gute Art, die düstere Herbstzeit aufzuhellen. Und in unserer sehr technikorientierten Zeit kann die Welt der Geheimnisse doch auch ein gutes Gegengewicht sein, um uns kopfgesteuerte Menschen wieder etwas besser auszubalancieren. Der Kopf vermag so Vieles zu erfinden und zu erdenken, aber die Seele und der Körper müssen auch genährt und geachtet werden.

Die Seite des Geheimnisvollen anzuschauen, liegt sicher tief in unserem Menschsein verankert, um nicht vor lauter Vernunft noch auf den Kopf zu fallen oder diesen gar zu verlieren. Wie sagte Ralph Waldo Emerson so schön? Mir ist lieber in einer von Geheimnissen umgebenen Welt zu leben als in einer, die so klein ist, dass mein Verstand sie begreift.

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