17 November 2017

Herbstgedicht: November von Max Dauthendey




November


Grau verwirrt der leere Wald.
Mit tausend blauglühenden Ätheraugen,
Hoch durch schwarzen Fichtenbehang, 
Irren Heere blauer gigantischer Blüten.

Von fremden Dolden, 
Niemand hat je sie belauscht, 
Blüht jeder Morgen im Grase 
Eisigen Samen.

Graue Frauen, 
Die lautlos im Reigen kamen, 
Sind lautlos gegangen. 
Der Bleichen Juwelen 
Strahlende Fäden 
Irisgrün, irisgolden, 
Hangen an allen Zweigen.

In nackten Kronen singen 
Wachszarte Ströme der Sonne. 
Um bloße Säulen, 
Auf weißen Schwingen kreist 
Einäugig ein Aar, 
Das Schweigen.

Max Dauthendey 



Und hier noch einmal das Gedicht von Max Dauthendey als Bild zum Weiterschenken.




Mehr Poesie findest Du unter "ein Gedicht lesen"...

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